Metallische Gläser
Metallische Gläser weisen keine Kristallstruktur auf. Unterdrückt wird die Kristallisation durch sehr hohe Abkühlgeschwindigkeiten von 109 K/s für reine Metalle bis einige tausend K/s für spezielle Legierungen mit niedrigerstarrendem Eutektikum. Die erforderlichen Abkühlgeschwindigkeiten limitieren die herstellbare Halbzeugdicke. Bänder werden z.B. durch Schmelzspinnen hergestellt.
Der Vorteil der Werkstoffklasse liegt im Fehlen jeglicher Korngrenzen. Amorphe Metalle und Legierungen weisen isotrope mechanische Eigenschaften und eine bessere Korrosionsbeständigkeit auf, da die Passivschicht nicht an Korngrenzen gestört ist.
Für XAS-Messungen zur Untersuchung von Katalysatoraktivitäten wurden verschiedene amorphe Folien in mikroverfahrenstechnische Apparate integriert. Das Laserschweißen ermöglicht dabei eine lokale Begrenzung der Kristallisation beim Fügen (Abb. 72).
Abb. 72: Laserschweißnaht durch eine amorphe Nickelfolie (MBF30, Metglas Inc.). Unten Ausschnittsvergrößerungen von Bereich 1 und 2.